Die meisten Menschen wissen, dass unser Lebensstil unsere Gesundheit beeinflusst. Die Lebens- und Essgewohnheiten spielen auch bei der Entstehung vieler Krebsarten eine entscheidende Rolle. Laut der Global Burden Studie, die 2017 im Auftrag der WHO durchgeführt wurde sagt aus, dass über 40% aller Krebserkrankungen könnten vermieden werden, wenn wir Menschen mit unserer Ernährung, ausreichend Bewegung und entsprechendem Entspannungsmanagement verantwortungsbewusster agieren würden. Mittlerweile geht man davon aus, dass diese Prozentzahl auf weit über 50% erhöht werden muss. Wir können also mit einem bewussteren Leben (Ernährung/Bewegung/Entspannung) grundsätzlich das Risiko an Krebs zu erkranken präventiv erheblich minimieren. Das ist fakt und wissenschaftlich durch weltweite Studien eindeutig bestätigt.
Schon im normalen Alltag eines vermeidlich gesunden Menschen sollte ein jeder diesem Thema die entsprechende und notwendige Beachtung schenken. Auch wenn unsere heutige Ernährung für viele Menschen eine "Wissenschaft" für sich darstellen. Gesund ernähren wollen wir uns doch ja alle. Auch wenn uns dies durch eine Überflutung von Informationen oft ist leichter gesagt als wirklich getan ist. Das Ernährungskonzept der Typgerechten Ernährung bietet hierzu verständlich Klarheit und Orientierung unter einem ganzheitlichen Aspekt. Es wird eine individuelle zugeschnittene Ernährungsweise empfohlen. Dabei handelt es sich um keine Diät mit Verboten und es müssen auch keine Kalorien gezählt werden.
Bei dieser Ernährungsweise handelt es sich um ein Ernährungs-programm, das nicht den Verzicht in den Fokus stellt, sondern die Individualität des einzelnen Menschen in seinem sozio-kulturellen Umfeld berücksichtigt. Das Ziel ist es, den eigenen Organismus in ein ausgewogenes Gleichgewicht zu führen. Ganzheitliche Ernährung betrachtet unser Essen im Einklang von Körper, Geist und Seele. Was letztendlich gesund ist und was nicht, dass wissen viele Menschen zumindest in der Theorie. Die praktische Umsetzung ist da meist das eigentliche Problem. Die Überwindung des inneren Schweinehundes, um die bisherig lieb gewonnen Gewohnheiten zu ändern. Denn Menschen essen nicht nur um ihr Hungergefühl zu befriedigen.
Gegessen wird aus den unterschiedlichsten Gründen. Bis zu 15 Mal pro Tag, wie Prof. Dr. Andreas Michalsen von der Charité in Berlin bei einer ausführlichen medizinischen Studie zum Thema Ernährung und Fasten feststellten musste, nehmen wir Nahrung zu uns. Und das meist gar nicht bewusst. Aus Langeweile, Frust- bzw. Stressbewältigung, oder welchem Grund auch immer. Wir nehmen heutzutage Nahrung in einer Art und Weise zu uns, was nicht kompatibel mit unserer "Programmierung" ist. Unser Organismus ist sehr belastbar. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Was in unserem Körper wirklich mit der zugenommenen Nahrung und dem Trinken wirklich passiert, ist den wenigsten Menschen wirklich bewusst.
Unsere Nahrung wird im Magen weiter zu einem Verdauungsbrei verarbeitet damit im Darmtrakt die für unser Leben dringend notwendigen Nährstoffe entnommen und dem Stoffwechsel zugeführt werden. Über verschiedene Stoffwechselprozesse werden unser Blut, verschiedenste Organe und letztendlich jede einzelne Zelle unseres Körpers versorgt. Ein Erwachsener besteht aus 100 Billionen oder 100.000.000.000.000 einzelnen Zellen. Dabei nehmen all diese Zellen nur wenige hundert unterschiedliche Aufgaben wahr. Von der "Aufgabenstellung" her können sie also etwa für die Hautbildung zuständig sein, als Blutkörperchen Sauerstoff transportieren oder als Ei und Spermium für neues Leben sorgen. Unser menschlicher Organismus erneuert sich in vielen Bereichen kontinuierlich.
Bei einem erwachsenen Menschen sterben jede Sekunde rund 50 Millionen Zellen ab und neue Zellen entstehen. Dass diese Vorgänge reibungslos verlaufen und gesunde Zellen entstehen, hängt maßgeblich von der korrekten und ausgewogenen Zuführung der aus der Nahrung gewonnenen Mikronährstoffe ab. Das kann man durchaus mit einem Kraftfahrzeug vergleichen. Wird ein Verbrennungsmotor mit schlechtem und verunreinigten Kraftstoff versorgt, werden sich im Laufe der Zeit immer mehr Probleme einstellen. Die Motor wird unruhiger laufen. Womöglich werden sich Ablagerungen bilden. Die Leistung sinkt immer mehr ab. Und irgendwann, wenn ein gewisser Punkt überschritten ist, bricht das System komplett zusammen und es funktioniert so gut wie nichts mehr.
Vergleichbar läuft es auch in unserem menschlichen Organismus. Durch
Nährstoffmangel und Zuführung von Stoffen, die unser Körper nicht richtig verarbeiten kann können die
Nährstoffversorgung unserer Zellen und auch die
Zellneubildung erheblich beeinträchtigt bzw. grundsätzlich gestört werden. Das kann bis zur Veränderung unserer vorgegebenen DNA-Strukturen gehen. Dies wird mittlerweile von der Wissenschaft auch für die
Entstehung von Krebserkrankung mit verantwortlich gemacht wird. Auch können Zellen zum
Mülllager
werden. Eiweißeinlagerungen entstehen in den einzelnen Zellen und verändern den Zellstoffwechsel. Das so brillante und gleichermaßen komplexe System "Menschlicher Organismus" kippt um und versucht zu reagieren, sich zu wehren. Und dies in aller Regel mit der
Ausbildung von Entzündungen, Fieber, Schmerzbildern und diversen Krankheiten.
Jeder Organismus muss individuell betrachtet werden. Jeder braucht eine auf seine individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Ernährung. Aus diesem Grund kann auch jede Phase, die ein Krebspatient durchlebt, spezielle und individuelle Herausforderungen mit sich bringen. Eine intensive Anamnese, wie auch eine intensive Begleitung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Beratung und Begleitung. Gesunde Ernährung ist nur dann wirklich gesund, wenn sie mit Freude und Genuss gegessen werden kann und wenn sie gut bekommt. Krebspatienten brauchen einen besonderen Schutz durch sogenannte Mikronährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Vollwertkost ist die beste Möglichkeit, diese ausreichend und in einem biologischen Verhältnis zueinander aufzunehmen.
Arzneimittel und Mikronährstoffe benutzen im menschlichen Organismus bei der Aufnahme der Substanzen (Absorption), der Verstoffwechselung (Metabolisierung) und auch beim Ausscheidungsprozess (Elimination) die gleichen Transport- und Stoffwechsel-wege wie beispielsweise unsere Ernährung. Werden ein oder mehrere Arzneimittel parallel eingenommen, besteht daher immer das Risiko für Interaktionen mit dem Stoffwechsel essenzieller Mikronährstoffe. Dadurch kann sowohl die Wirkung eines Arzneimittels, als auch die physiologische Funktion eines Vitamins oder Mineralstoffs gestört werden.
Eine Beeinträchtigung des Mikronährstoffstatus bleibt langfristig im oxidativen Abbau großer Nährstoffmoleküle (der sogenannte Katabolische Stoffwechsel), wie auch in der enzymatischen Synthese relativ großmolekularer Zellbestandteile (der sogenannte Anabolische Stoffwechsel), nicht ohne Folgen. Kaum ein physiologischer Prozess unseres Körpers läuft ohne die Beteiligung eines dieser Biokatalysatoren ab. Im Hinblick auf die Häufigkeit und die stetig wachsende Zahl von Arzneimitteln sollten vor allem die negativen Auswirkungen der Pharmakotherapie auf den Mikronährstoffhaushalt stärker als bisher beachtet und durch gezielte Intervention die potenziellen gesundheitlichen Risiken für den Patienten verringert werden.
In wissenschaftlichen Untersuchungen hat man feststellen können, dass durch der Mikronährstoffhaushalt des menschlichen Organismus durch Arzneimittel beeinflusst wird. Der Apotheker Uwe Gröber zählt zu den führenden Mikronährstoffexperten im deutschsprachigen Raum. Neben seiner medizinisch-wissenschaftlichen Beratungstätigkeit liegt sein Engagement in der Aus- und Fortbildung von Apothekern, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern. Herr Gröber leistet in der Essener Akademie für Mikronährstoffmedizin zusammen mit seinem Team von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern elementare Arbeit. Die Daten der nachfolgenden Darstellung entstammen seinen medizinischen Fachbüchern:
... für eine bedarfsgerechte Ernährung von Krebspatienten verzehrt werden. Erheblich reduziert, wenn nicht sogar komplett verzichtet werden sollte auf den Verzehr von ...
Es spricht bei vielen "Nahrungsmitteln" nicht grundsätzlich etwas dagegen, es in Maßen auch mal ab zu zu "genießen". Was unser Organismus in vielen Fällen auch wahrscheinlich ohne größere Probleme wegstecken wird. Wir Menschen neigen leider oft zu Extremen. Entscheiden muss das jeder Einzelne für sich. Ab und zu mal eine Ausnahme zu machen und sich etwas zu gönnen und es zu genießen kann nicht verkehrt sein. Jedoch sollte man eigenverantwortlich für seine eigene Gesundheit dabei agieren und sich die richtigen Prioritäten setzen. Und sich immer diesen Satz dabei vor Augen halten:
" Die Dosis macht das Gift! "
Dies gilt im Grunde genommen für alle elementaren Bereiche unseres Lebens, die die wichtigsten Säulen für unsere Gesundheit bilden. Ernährung, Bewegung und auch Entspannung sind die allerbeste Präventivmedizin für unser Leben, um uns vor Erkrankungen zu schützen..
Wie wichtig gutes Essen ist, um Körper und Geist zu stärken, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Viele Menschen, die bereits an Krebs erkrankt sind, verlieren im Laufe der Behandlung an Gewicht. Dies schwächt den Körper und zudem macht dies in aller Regel dem erkrankten Organismus noch anfälliger für Infekte. Von daher ist eine sehr ausgewogene, vor allem ist jedoch zuckerarme und zusätzlich kalorienreiche Kost sehr wichtig. Besonderes Augenmerk sollte bei einem Krebspatienten darauf gelegt werden, dass der erkrankte Organismus fit und belastbar ist und bleibt.
Wir raten gerade Krebspatienten dringend, sich einer therapiebegleitende Fachberatung anzuvertrauen. Wenig Sinn macht, sich auf einzelne Vitamine und Mikronährstoffe zu konzentrieren.
Dabei können bei falscher Indikation sich die einzelnen Substanzen gegenseitig stärken oder auch schwächen. Vor allem, wenn man hier die falschen Nahrungsmittel in der falschen Menge zu sich nimmt. Erst recht erhöht sich die Gefahr, wenn nicht fachlich abgestimmt zusätzlich künstlich produzierte Nahrungsergänzungsmittel in Tabletten- oder Pulverform dem Stoffwechselprozess zugeführt werden. Die eigentliche Absicht, sich hier etwas Gutes zu tun, läuft gegebenenfalls in die falsche Richtung. Schon zu Beginn einer medizinischen Krebstherapie sollte der Status des Vitamin- und Mikronährstoffhaushaltes überprüft werden. Nur so kann man Defizite rechtzeitig aufdecken und eine notwendige Korrektur herbeiführen. Ein solcher Status sollte in größeren Abständen auch im Verlauf einer Krebstherapie weiter kontrolliert werden, da durch die medizinischen Therapiemaßnahmen massiv Einfluss auf den Mikronährstoffhaushalt genommen wird.
Krebs ernährt sich von Zucker - und das fast ausschließlich. Diese Erkenntnis stammt von einem berühmten Mediziner Otto Warburg. Bereits 1924 fand der spätere Nobelpreisträger heraus, dass sich der Stoffwechsel von Krebszellen von dem gesunder Zellen deutlich unterscheidet. Um sich zu vermehren, sind Krebszellen auf Glukose angewiesen. Also auf Zucker.
Warburgs Erkenntnis ist nach wie vor immer noch richtig. Die Diät-Empfehlungen, die manche daraus ableiten, sind dagegen nicht nur falsch - sondern sogar sehr gefährlich. "Krebs lässt sich nicht aushungern, indem man auf Zucker verzichtet", erklärt Dr. Tilman Kühn, Ernährungsexperte am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Stattdessen fördern umfangreiche Fastenvorschriften eine bedrohliche Mangelernährung, unter der viele Krebspatienten leiden. Bei kurzzeitigem Fasten, direkt vor einer Chemotherapie, sieht es wiederum anders aus. Prof. Dr. Andreas Michalsen hat hier mit seinem Team im Immanuel-Krankenhaus (Abteilung der Charité in Berlin), umfangreiche Studien mit Krebspatienten durch-geführt. Nähere Informationen zum Thema Fasten finden Sie in unserem Bereich "Fasten für positiven Therapie-Einfluss".
Um möglichst viele verschiedene
sekundäre Pflanzenstoffe (SDS) zu sich zu nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu einer abwechslungsreichen und farbenfrohen Mischung von saisonalem Obst und Gemüse. Zudem empfiehlt die DGE, mehr Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Kartoffeln (mit herausgelöster Stärke) und Vollkornprodukte in den Speiseplan zu integrieren. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Nahrungsmittel, die für eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung für Krebspatienten empfehlen werden:
Wir wissen heutzutage, dass das wichtigste Nahrungsmittel für Krebserkranke reichlich Gemüse in jeglicher Form ist. Wichtig ist, dass es einem schmeckt. Die persönliche Bekömmlichkeit und auch Verträglichkeit sollte dabei absolut im Vordergrund stehen. Ideal sind leicht verdauliche Gemüsesorten wie Brokkoli und Möhren. Ob auch Kohl und Zwiebeln vertragen werden, muss jeder für sich ausprobieren. Zucchini und andere Bio-Gemüse enthalten beispielsweise wertvolles Selen.
Es wird ferner empfohlen, dass das Gemüse mit guten Fetten und Ölen zubereitet wird, damit der Körper alle Inhaltsstoffe best-möglich aufnehmen kann. Zwei bis drei Esslöffeln Olivenöl, Leinöl, Kürbiskernöl oder Hanföl pro Tag sind für den Stoffwechsel-prozess sehr förderlich. Ausreichend Eiweiß aus Quark, Joghurt, Käse, Hülsenfrüchten sowie des Öfteren auch durch Fisch. Die sogenannte mediterrane Küche ist für Krebspatienten besonders empfehlenswert. Aber auch für gesunde Menschen ist diese Ernährungsart als präventive Maßnahme um sich vor Krankheiten zu schützen sehr zu empfehlen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat zu den einzelnen Nahrungsprodukten in Zusammenarbeit mit der internationalen Ernährungsforschung entsprechende Empfehlungen erarbeitet.
Empfohlene Lebensmittel (RKI):
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Nicht empfohlene Lebensmittel (RKI):
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Herausgeber
DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie
und Medizinische Onkologie e.V.
Alexanderplatz 1
D-10178 Berlin
Geschäftsführender Vorsitzender:
Prof. Dr. med. Lorenz Trümper
Telefon: +49 (0)30 27 87 60 89 - 0
Telefax: +49 (0)30 27 87 60 89 - 18
Ansprechpartner
Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann
Medizinischer Leiter
Quelle
Stand: September 2017
Die Empfehlungen der DGHO für die Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen entbinden die verantwortliche Ärztin / den verantwortlichen Arzt nicht davon, notwendige Diagnostik, Indikationen, Kontraindikationen und Dosierungen im Einzelfall zu überprüfen! Die DGHO übernimmt für Empfehlungen keine Gewähr.
Mit der Betätigung des Button laden Sie die kompletten Leitlinien "Ernährung von Patienten mit geschwächtem Immunsystem" zum Download, Speichern bzw. Ausdruck herunter:
Legende: (1): Nachdrückliche Empfehlung der RKI-Experten an alle Krankenhäuser, auch wenn u.U. keine Studien vorliegen.
Hinweis 1: Liegen gastrointestinale Probleme vor, muss gleichzeitig auch auf die individuelle Verträglichkeit der „Empfohlenen Lebensmittel“ geachtet werden.
Hinweis 2: Faule, schimmelige sowie in Farbe und/oder Geruch veränderte Lebensmittel sind IMMER zu entsorgen.