Ernährung gezielt als Therapie-Unterstützung einsetzen

Ernährung gezielt als 
Therapie-Unterstützung einsetzen

Ernährung gezielte als Therapie-Unterstützung einsetzen

Unsere Ernährung - unser Stoffwechsel

Die meisten Menschen wissen, dass unser Lebensstil unsere Gesundheit beeinflusst. Die Lebens- und Essgewohnheiten spielen auch bei der Entstehung vieler Krebsarten eine entscheidende Rolle. Laut der Global Burden Studie, die 2017 im Auftrag der WHO durchgeführt wurde sagt aus, dass über 40% aller Krebserkrankungen könnten vermieden werden, wenn wir Menschen mit unserer Ernährung, ausreichend Bewegung und entsprechendem Entspannungsmanagement verantwortungsbewusster agieren würden. Mittlerweile geht man davon aus, dass diese Prozentzahl auf weit über 50% erhöht werden muss. Wir können also mit einem bewussteren Leben (Ernährung/Bewegung/Entspannung) grundsätzlich das Risiko an Krebs zu erkranken präventiv erheblich minimieren. Das ist fakt und wissenschaftlich durch weltweite Studien eindeutig bestätigt.


Schon im normalen Alltag eines vermeidlich gesunden Menschen sollte ein jeder diesem Thema die entsprechende und notwendige Beachtung schenken. Auch wenn unsere heutige Ernährung für viele Menschen eine "Wissenschaft" für sich darstellen. Gesund ernähren wollen wir uns doch ja alle. Auch wenn uns dies durch eine Überflutung von Informationen  oft ist leichter gesagt als wirklich getan ist. Das Ernährungskonzept der Typgerechten Ernährung bietet hierzu verständlich Klarheit und Orientierung unter einem ganzheitlichen Aspekt. Es wird eine individuelle zugeschnittene Ernährungsweise empfohlen. Dabei handelt  es sich um keine Diät mit Verboten und  es müssen auch keine Kalorien gezählt werden.

Bei dieser Ernährungsweise handelt es sich um ein Ernährungs-programm, das nicht den Verzicht in den Fokus stellt, sondern die Individualität des einzelnen Menschen in seinem sozio-kulturellen Umfeld berücksichtigt. Das Ziel ist es, den eigenen Organismus in ein ausgewogenes Gleichgewicht zu führen. Ganzheitliche Ernährung betrachtet unser Essen im Einklang von Körper, Geist und Seele. Was letztendlich gesund ist und was nicht, dass wissen viele Menschen zumindest in der Theorie. Die praktische Umsetzung ist da meist das eigentliche Problem. Die  Überwindung des inneren Schweinehundes, um  die bisherig lieb gewonnen Gewohnheiten zu ändern. Denn Menschen essen nicht nur um ihr Hungergefühl zu befriedigen. 

Gegessen wird aus den unterschiedlichsten Gründen. Bis zu 15 Mal pro Tag, wie Prof. Dr. Andreas Michalsen von der Charité in Berlin bei einer ausführlichen medizinischen Studie zum Thema Ernährung und Fasten feststellten musste, nehmen wir Nahrung zu uns. Und das meist gar nicht bewusst. Aus Langeweile, Frust- bzw. Stressbewältigung, oder welchem Grund auch immer. Wir nehmen heutzutage Nahrung in einer Art und Weise zu uns, was nicht kompatibel mit unserer "Programmierung" ist. Unser Organismus ist sehr belastbar. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Was in unserem Körper wirklich mit der zugenommenen Nahrung und dem Trinken wirklich passiert, ist den wenigsten Menschen wirklich bewusst.


Unsere Nahrung wird im Magen weiter zu einem Verdauungsbrei verarbeitet damit im Darmtrakt die für unser Leben dringend notwendigen Nährstoffe entnommen und dem Stoffwechsel zugeführt werden. Über verschiedene Stoffwechselprozesse werden unser Blut, verschiedenste Organe und letztendlich jede einzelne Zelle unseres Körpers versorgt. Ein Erwachsener besteht aus 100 Billionen oder 100.000.000.000.000 einzelnen Zellen. Dabei nehmen all diese Zellen nur wenige hundert unterschiedliche Aufgaben wahr. Von der "Aufgabenstellung" her können sie also etwa für die Hautbildung zuständig sein, als Blutkörperchen Sauerstoff transportieren oder als Ei und Spermium für neues Leben sorgen. Unser menschlicher Organismus erneuert sich in vielen Bereichen kontinuierlich.

Bei einem erwachsenen Menschen sterben jede Sekunde rund 50 Millionen Zellen ab und neue Zellen entstehen. Dass diese Vorgänge reibungslos verlaufen und gesunde Zellen entstehen, hängt maßgeblich von der korrekten und ausgewogenen Zuführung der aus der Nahrung gewonnenen Mikronährstoffe ab. Das kann man durchaus mit einem Kraftfahrzeug vergleichen. Wird ein Verbrennungsmotor mit schlechtem und verunreinigten Kraftstoff versorgt, werden sich im Laufe der Zeit immer mehr Probleme einstellen. Die Motor wird unruhiger laufen. Womöglich werden sich Ablagerungen bilden. Die Leistung sinkt immer mehr ab. Und irgendwann, wenn ein gewisser Punkt überschritten ist, bricht das System komplett zusammen und es funktioniert so gut wie nichts mehr.


Vergleichbar läuft es auch in unserem menschlichen Organismus. Durch Nährstoffmangel und Zuführung von Stoffen, die unser Körper nicht richtig verarbeiten kann können die Nährstoffversorgung unserer Zellen und auch die Zellneubildung erheblich beeinträchtigt bzw. grundsätzlich gestört werden. Das kann bis zur Veränderung unserer vorgegebenen DNA-Strukturen gehen. Dies wird mittlerweile von der Wissenschaft auch für die Entstehung von Krebserkrankung mit verantwortlich gemacht wird. Auch können Zellen zum Mülllager werden. Eiweißeinlagerungen entstehen in den einzelnen Zellen und verändern den Zellstoffwechsel. Das so brillante und gleichermaßen komplexe System "Menschlicher Organismus" kippt um und versucht zu reagieren, sich zu wehren. Und dies in aller Regel mit der Ausbildung von Entzündungen, Fieber, Schmerzbildern und diversen Krankheiten.

Für Patienten mit einer Krebserkrankung ist das Thema Ernährung sogar noch wichtiger und von elementarer und zentraler Bedeutung, als bei "gesunden" Menschen. Essen ist nicht nur lebenserhaltend, sondern ein elementarer Bestandteil der persönlichen Lebensqualität - frei nach dem Leitspruch von Ludwig Feuerbach: "Der Mensch ist, was er isst". Es gibt unter Krebspatienten kaum einen Betroffenen, der nicht mit gutgemeinten Ernährungstipps aus seinem Umfeld überhäuft wird. Ob diese Ratschläge allerdings sinnvoll sind oder gar womöglich schaden, können die Patienten selber kaum abschätzen. 

Bei den medizinischen Therapieentscheidungen wird intensiv über Medikation, Bestrahlungen oder operative Möglichkeiten gesprochen der Krebserkrankung erfolgreich zu begegnen. Komplementäre Bereiche wie die passende Ernährung bleiben dabei leider häufig auf der Strecke. Dabei kann  das Ernährungsverhalten maßgeblichen Einfluss auf den Therapieverlauf, wie auch letztendlich auf den Genesungserfolg haben. Unterstützende Maßnahmen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung sind bis heute nicht automatisch Bestandteil einer schulmedizinischen Therapie. 

Und nur wenige Mediziner haben heutzutage tiefgreifende Kenntnisse aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung, da dies innerhalb des allgemeinen Medizinstudiums nicht zur Ausbildung gehört. Erst seit wenigen Jahren erfolgt hier ganz langsam ein Umdenken. Studiengänge zum Thema Ernährungsmedizin werden mittlerweile als freiwillige zusätzliche Studiengänge an einigen Universitäten angeboten. Die Physicians Association for Nutrition e.V. (PAN) beispiels-weise ist eine international agierende, ärztliche Organisation, welche 2018 in München gegründet wurde und seitdem ein internationales Netzwerk aufbaut. PAN hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für das Potential einer vollwertigen, pflanzenbasierten Ernährung in der Gesundheitsförderung sowie der Krankheitsvorbeugung (Prävention) und -behandlung (Therapie) zu stärken. Diese Organisation, der wir auch beigetreten sind, hat sich das Ziel gesetzt mit dazu beizutragen, dass der Bereich Ernährungsmedizin künftig fest ins Medizinstudium verankert wird.

Die Einbindung der Themen Naturheilkunde und stärkerer Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte in die schul-medizinischen Behandlung  öffnet sich immer mehr. Eine Integrative Therapie, wo man die Behandlung einer Krebserkrankung ganzheitlich angeht und nicht nur ausschließlich einer reinen Symptombehandlung nachgeht, kann viele Erfolge mit sich bringen.

Mit einer Integrativen Therapie, bestehend aus den möglichen schulmedizinischen Therapie-Maßnahmen, einer gezielten Ernährung, sowie ausreichend Bewegung und Entspannung können ...
  • die schulmedizinischen onkologischen Therapiemaßnahmen in ihrer Wirkung sehr positiv unterstützen
  • die möglichen Nebenwirkungen der Therapiemaßnahmen (Chemo-/Strahlen-/Immuntherapie) erheblich reduzieren
  • die möglichen Nebenwirkungen der Therapiemaßnahme sogar im allerbesten Fall gegen "0" fahren 
  • die Lebensqualität für den Patienten mit mehr Kraft und Energie erheblich verbessern 
  • das Immunsystem dauerhaft stärken, um sich gegen weitere Gefahren (Viren, Bakterien, etc.) zu schützen
  • negative Mangelernährungszustände während der onkologischen Therapie vorgebeugt werden
  • mögliche dauerhafte Spätfolgen von Therapiemaßnahmen mindern bzw. komplett abwenden
  • die Gefahr eines Rezidivs (Wiederkehren der Erkrankung) vermindern 

Jeder Organismus muss individuell betrachtet werden. Jeder braucht eine auf seine individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Ernährung.  Aus diesem Grund kann auch jede Phase, die ein Krebspatient durchlebt, spezielle und individuelle Herausforderungen mit sich bringen. Eine intensive Anamnese, wie auch eine intensive Begleitung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Beratung und Begleitung. Gesunde Ernährung ist nur dann wirklich gesund, wenn sie mit Freude und Genuss gegessen werden kann und wenn sie gut bekommt. Krebspatienten brauchen einen besonderen Schutz durch sogenannte Mikronährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Vollwertkost ist die beste Möglichkeit, diese ausreichend und in einem biologischen Verhältnis zueinander aufzunehmen. 

Gefährliche Mikronährstoffräuber durch Arzneimittel

„Medikationsorientierte Supplementierung“

Arzneimittel und Mikronährstoffe benutzen im menschlichen Organismus bei der Aufnahme der Substanzen (Absorption), der Verstoffwechselung (Metabolisierung) und auch beim Ausscheidungsprozess (Elimination) die gleichen Transport- und Stoffwechsel-wege wie beispielsweise unsere Ernährung. Werden ein oder mehrere Arzneimittel parallel eingenommen, besteht daher immer das Risiko für Interaktionen mit dem Stoffwechsel essenzieller Mikronährstoffe. Dadurch kann sowohl die Wirkung eines Arzneimittels, als auch die physiologische Funktion eines Vitamins oder Mineralstoffs gestört werden.


Eine Beeinträchtigung des Mikronährstoffstatus bleibt langfristig im oxidativen Abbau großer Nährstoffmoleküle (der sogenannte Katabolische Stoffwechsel), wie auch in der enzymatischen Synthese relativ großmolekularer Zellbestandteile (der sogenannte Anabolische Stoffwechsel), nicht ohne Folgen. Kaum ein physiologischer Prozess unseres Körpers läuft ohne die Beteiligung eines dieser Biokatalysatoren ab. Im Hinblick auf die Häufigkeit und die stetig wachsende Zahl von Arzneimitteln sollten vor allem die negativen Auswirkungen der Pharmakotherapie auf den Mikronährstoffhaushalt stärker als bisher beachtet und durch gezielte Intervention die potenziellen gesundheitlichen Risiken für den Patienten verringert werden.


In wissenschaftlichen Untersuchungen hat man feststellen können, dass durch der Mikronährstoffhaushalt des menschlichen Organismus durch Arzneimittel beeinflusst wird. Der Apotheker Uwe Gröber zählt zu den führenden Mikronährstoffexperten im deutschsprachigen Raum. Neben seiner medizinisch-wissenschaftlichen Beratungstätigkeit liegt sein Engagement in der Aus- und Fortbildung von Apothekern, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern. Herr Gröber leistet in der Essener Akademie für Mikronährstoff­medizin zusammen mit seinem Team von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern elementare Arbeit. Die Daten der nachfolgenden Darstellung entstammen seinen medizinischen Fachbüchern:

Gefährliche Mikronährstoffräuber

Wie sollte die Ernährung eines Krebspatienten aussehen?

Welche Lebensmittel sollte man einschränken oder lieber komplett meiden?

Wir empfehlen auf jeden Krebspatienten auf jeden Fall die Zufuhr von Kohlenhydraten zu reduzieren. Diese Ernährungs-umstellung verändert den Körperstoffwechsel. Ähnlich wie bei längeren Fastenzeiten stellt der Körper den Stoffwechsel überwiegend auf Fettverbrennung um und baut Muskelmasse zur Zuckergewinnung ab. Eine erhöhte Zufuhr von Eiweiß und Fett ist dann angeraten, um eine Auszehrung des Körpers entgegen zu wirken. Die beim Fastenstoffwechsel vom Körper aus Fett gebildeten Ketonkörper (auch ketogene Ernährung genannt) versorgen das Gehirn anstelle von Zucker und haben darüber hinaus Eigenschaften von Medikamenten, die z.Z. klinisch in der Krebstherapie geprüft werden.

Der Mensch kann alle Kohlenhydrate, die sein Körper benötigt, problemlos aus Fett und Eiweiß selber herstellen. Denn im Gegensatz zu Fetten und Eiweißen gibt es keine "essentiellen" Kohlenhydrate. Und genau aus diesem Grund kann unser Körper auf eine äußere Zuführung von Kohlenhydraten durch unsere Ernährung komplett verzichten. Obst und Getreide bieten uns zwar viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Was ja wünschenswert ist. Aber diese sind auch sehr kohlenhydratreich. Ein Umstand, der bei einem Krebspatienten genau beobachtet werden muss. Da bieten sich eher kohlenhydratarme Nahrungs- mittel an. Deswegen sollten ...
  • Blattsalat anstatt Kartoffelsalat 
  • Spinat anstatt  Erbsen
  • Nüsse anstatt  Vollkorngetreide
  • Avocados anstatt  Bananen

... für eine bedarfsgerechte Ernährung von Krebspatienten verzehrt werden. Erheblich reduziert, wenn nicht sogar komplett verzichtet werden sollte auf den Verzehr von ...

  • Alkohol-Produkten
  • Tabak-Produkten  (z.B. Zigaretten, etc.)
  • Zucker  (industrieller weißer Zucker)
  • zu viel Fleisch / Wurst  (vor allem geräucherte bzw. mit
    Pökelsalz versetzte Produkte, da Nitrit krebserregend ist)
  • Weißmehlprodukte   (normale Nudeln, Weißbrot, etc.)
  • sehr hohlenhydratreiche Nahrung wie Brot, Nudeln, Reis
    (insbesondere weißer geschälter Reis)
  • auch  Kartoffeln   (Wer auf den Verzehr von Kartoffeln nicht verzichten möchte, sollte die geschälten Knollen über Nacht ins Wasser legen, damit der Fruchtzucker herausgelöst wird.)
  • herkömmliche Fertiggerichte  (mit Zusatz- /Inhaltsstoffen)
  • Mikrowellenpopcorn
  • Seitan
  • reine ungesäuerte Milchprodukte 
  • Herkömmliche Protein- und Energieriegel  (vor allem die Produkte, die aus industriell verarbeiteten Soja- oder Milch-Proteinen, raffiniertem Zucker, Süßstoffen, hydrierten Fetten (Transfetten), künstlichen Aromen und anderen schädlichen Zusatzstoffen hergestellt werden)
  • Herkömmliche Süßigkeiten  (vor allem die Produkte, die aus raffiniertem Zucker, Süßstoffen, hydrierten Fetten (Transfetten), künstlichen Aromen und anderen schädlichen Zusatzstoffen hergestellt werden)
  • Softdrinks  (vor allem Produkte mit raffiniertem Zucker, künstlichen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen,  Glucose-Fructose-Sirup, künstlichen Aromen, Koffein, Phosphorsäure > schaden zudem den Zähnen und dem Säure-Basen-Haushalt)

Es spricht bei vielen "Nahrungsmitteln" nicht grundsätzlich etwas dagegen, es in Maßen auch mal ab zu zu "genießen". Was unser Organismus in vielen Fällen auch wahrscheinlich ohne größere Probleme wegstecken wird. Wir Menschen neigen leider oft zu Extremen. Entscheiden muss das jeder Einzelne für sich. Ab und zu mal eine Ausnahme zu machen und sich etwas zu gönnen und es zu genießen kann nicht verkehrt sein. Jedoch sollte man eigenverantwortlich für seine eigene Gesundheit dabei agieren und sich die richtigen Prioritäten setzen. Und sich immer diesen Satz dabei vor Augen halten:

" Die Dosis macht das Gift! "

Dies gilt im Grunde genommen für alle elementaren Bereiche unseres Lebens, die die wichtigsten Säulen für unsere Gesundheit bilden. Ernährung, Bewegung und auch Entspannung sind die allerbeste Präventivmedizin für unser Leben, um uns vor Erkrankungen zu schützen..

Welche Lebensmittel helfen bei der Krebs-Therapie unterstützend und gesundheitsfördernd?

Wie wichtig gutes Essen ist, um Körper und Geist zu stärken, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Viele Menschen, die bereits an Krebs erkrankt sind, verlieren im Laufe der Behandlung an Gewicht. Dies schwächt den Körper und zudem macht dies in aller Regel dem erkrankten Organismus noch anfälliger für Infekte. Von daher ist eine sehr ausgewogene, vor allem ist jedoch zuckerarme und zusätzlich kalorienreiche Kost sehr wichtig. Besonderes Augenmerk sollte bei einem Krebspatienten darauf gelegt werden, dass der erkrankte Organismus fit und belastbar ist und bleibt.


Wir raten gerade Krebspatienten dringend, sich einer therapiebegleitende Fachberatung anzuvertrauen. Wenig Sinn macht, sich auf einzelne Vitamine und Mikronährstoffe zu konzentrieren.

Für die Unterstützung einer gesund-heitsfördernden Krebstherapie ist die Gesamtheit der krebshemmenden Wirkung von Inhaltsstoffen unbedingt notwendig und angeraten.

Dabei können bei falscher Indikation sich die einzelnen Substanzen gegenseitig stärken oder auch schwächen. Vor allem, wenn man hier die falschen Nahrungsmittel in der falschen Menge zu sich nimmt. Erst recht erhöht sich die Gefahr, wenn nicht fachlich abgestimmt zusätzlich künstlich produzierte Nahrungsergänzungsmittel in Tabletten- oder Pulverform dem Stoffwechselprozess zugeführt werden. Die eigentliche Absicht, sich hier etwas Gutes zu tun, läuft gegebenenfalls in die falsche Richtung. Schon zu Beginn einer medizinischen Krebstherapie sollte der Status des Vitamin- und Mikronährstoffhaushaltes überprüft werden. Nur so kann man Defizite rechtzeitig aufdecken und eine notwendige Korrektur herbeiführen. Ein solcher Status sollte in größeren Abständen auch im Verlauf einer Krebstherapie weiter kontrolliert werden, da durch die medizinischen Therapiemaßnahmen massiv Einfluss auf den Mikronährstoffhaushalt genommen wird. 


Krebs ernährt sich von Zucker - und das fast ausschließlich. Diese Erkenntnis stammt von einem berühmten Mediziner Otto Warburg. Bereits 1924 fand der spätere Nobelpreisträger heraus, dass sich der Stoffwechsel von Krebszellen von dem gesunder Zellen deutlich unterscheidet. Um sich zu vermehren, sind Krebszellen auf Glukose angewiesen. Also auf Zucker.


Warburgs Erkenntnis ist nach wie vor immer noch richtig. Die Diät-Empfehlungen, die manche daraus ableiten, sind dagegen nicht nur falsch - sondern sogar sehr gefährlich. "Krebs lässt sich nicht aushungern, indem man auf Zucker verzichtet", erklärt Dr. Tilman Kühn, Ernährungsexperte am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Stattdessen fördern umfangreiche Fastenvorschrif­ten eine bedrohliche Mangel­ernäh­rung, unter der viele Krebspatienten leiden. Bei kurzzeitigem Fasten, direkt vor einer Chemotherapie, sieht es wiederum anders aus. Prof. Dr. Andreas Michalsen hat hier mit seinem Team im Immanuel-Krankenhaus (Abteilung der Charité in Berlin), umfangreiche Studien mit Krebspatienten durch-geführt. Nähere Informationen zum Thema Fasten finden Sie in unserem Bereich "Fasten für positiven Therapie-Einfluss".


Um möglichst viele verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe (SDS) zu sich zu nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu einer abwechslungsreichen und farbenfrohen Mischung von saisonalem Obst und Gemüse. Zudem empfiehlt die DGE, mehr Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Kartoffeln (mit herausgelöster Stärke) und Vollkornprodukte in den Speiseplan zu integrieren. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Nahrungsmittel, die für eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung für Krebspatienten empfehlen werden:

  • Birnen
  • Granatapfel 
  • Graviola  (Tropenfrucht, Stachelannemone)
  • Beerenobst  (Himbeeren, Erdbeeren, Sanddornbeeren Johannisbeeren)
  • Zitrusfrüchte  (Mandarine, Orange, Grapefruit, Zitrone)
  • Brokkoli
  • Blattkohl
  • Grünkohl
  • Rosenkohl
  • Blumenkohl
  • Weiß- und Blumenkohl
  • Chinesischer Kohl
  • Weiße Rüben
  • Zucchini
  • Möhren
  • Paprika
  • Spinat
  • Kürbis
  • Tomaten
  • Heilpilze
  • Roter Ginseng
  • Kurkuma
  • Heilpflanzen
  • Grüner Tee
  • Fisch  (Thunfisch, Hering, Makrele, Lachs)
  • Sahnejogurt
  • Sahnequark
  • Käse
  • Rührei
  • Hafer, Dinkel bzw. Grieß
  • Olivenöl, Leinöl, Kürbis- kernöl bzw. Hanföl
  • Vitalkomplex von Dr. Wolz (gezielte Versorgung mit
    Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen und Sekundären Pflanzenstoffen - SPS)

Wir wissen heutzutage, dass das wichtigste Nahrungsmittel für Krebserkranke reichlich Gemüse in jeglicher Form ist. Wichtig ist, dass es einem schmeckt. Die persönliche Bekömmlichkeit und auch Verträglichkeit sollte dabei absolut im Vordergrund stehen. Ideal sind leicht verdauliche Gemüsesorten wie Brokkoli und Möhren. Ob auch Kohl und Zwiebeln vertragen werden, muss jeder für sich ausprobieren. Zucchini und andere Bio-Gemüse enthalten beispielsweise wertvolles Selen.


Es wird ferner empfohlen, dass das Gemüse mit guten Fetten und Ölen zubereitet wird, damit der Körper alle Inhaltsstoffe best-möglich aufnehmen kann. Zwei bis drei Esslöffeln Olivenöl, Leinöl, Kürbiskernöl oder Hanföl pro Tag sind für den Stoffwechsel-prozess sehr förderlich. Ausreichend Eiweiß aus Quark, Joghurt, Käse, Hülsenfrüchten sowie des Öfteren auch durch Fisch. Die sogenannte mediterrane Küche ist für Krebspatienten besonders empfehlenswert. Aber auch für gesunde Menschen ist diese Ernährungsart als präventive Maßnahme um sich vor Krankheiten zu schützen sehr zu empfehlen.


Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat zu den einzelnen Nahrungsprodukten in Zusammenarbeit mit der internationalen Ernährungsforschung entsprechende Empfehlungen erarbeitet.

Ernährungs-Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI)

Eine Empfehlungsübersicht für die Ernährung von Krebspatienten 

  • Im Folgenden werden die eher allgemein gehaltenen Empfehlungen der RKI-Richtlinie [11] durch Beispiele erläutert, in die auch die Empfehlungen der U.S.-Gesundheitsbehörden eingeflossen sind:

Tabelle: RKI-Empfehlungen mit Kommentaren  

Serviceliste

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    Herausgeber

       

    DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie
    und Medizinische Onkologie e.V.

    Alexanderplatz 1

    D-10178 Berlin


    Geschäftsführender Vorsitzender:
    Prof. Dr. med. Lorenz Trümper


    Telefon: +49 (0)30 27 87 60 89 - 0

    Telefax: +49 (0)30 27 87 60 89 - 18


    info@dgho.de

    www.dgho.de


    Ansprechpartner


    Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann

    Medizinischer Leiter


    Quelle

     

    www.onkopedia.com


    Stand:  September 2017


    Die Empfehlungen der DGHO für die Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen entbinden die verantwortliche Ärztin / den verantwortlichen Arzt nicht davon, notwendige Diagnostik, Indikationen, Kontraindikationen und Dosierungen im Einzelfall zu überprüfen! Die DGHO übernimmt für Empfehlungen keine Gewähr.


    Mit der Betätigung des Button laden Sie die kompletten Leitlinien "Ernährung von Patienten mit geschwächtem Immunsystem" zum Download, Speichern bzw. Ausdruck herunter:

    Download "LEITLINIEN - Onkopedia"

    Legende: (1)Nachdrückliche Empfehlung der RKI-Experten an alle Krankenhäuser, auch wenn u.U. keine Studien vorliegen.

    Hinweis 1: Liegen gastrointestinale Probleme vor, muss gleichzeitig auch auf die individuelle Verträglichkeit der „Empfohlenen Lebensmittel“ geachtet werden.

    Hinweis 2: Faule, schimmelige sowie in Farbe und/oder Geruch veränderte Lebensmittel sind IMMER zu entsorgen.

    1. Exner M. et al.: „Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten - Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut (RKI)“ Bundesgesundheitsblatt 2010,·Ausgabe 53 Seite 357 - 388, hier: S. 361; online publiziert am 20.03.2010
    2. Exner M. et al.: „Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten - Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut (RKI)“ Bundesgesundheitsblatt 2010,·Ausgabe 53 Seite 357 - 388, hier: S. 365; online publiziert am 20.03.2010
    3. Tomblyn, M. et al.: CDC - „Guidelines for preventing infectious complications among hematopoietic cell transplantation (= HCT) recipients: a global perspective (CDC = Centers for disease control and prevention)“ aus: Biology of Blood and Marrow Transplantation 2009,·Volume 15, Ausgabe 10, Seite 1143 - 1238, hier: S. 1201;
    4. Moody, K. et al.: „The Neutropenic Diet - What´s the evidence?“ aus: Journal of Pediatric Hematology/Oncology 2002, Ausgabe 24, Nummer 9, Seite 717 - 721
    5. van Dalen, E.C. et al.: „Low bacterial diet versus control diet to prevent infection in cancer patients treated with chemotherapy causing episodes of neutropenia (review)“; aus: Cochrane Database of Systematic Reviews 2012 Issue 9 (April), S. 1 - 33, Art. No.: CD006247, DOI:10.1002/14651858.CD006247.pub2 (CIII)
    6. Barber, F.D.: „Management of fever in neutropenic patients with cancer“; aus: Nursing Clinics of North America 2001 Ausgabe 36, Seite 631 - 644; nur als Abstract verfügbar, wird aber in [5] auf Seite 3 als Quelle angegeben
    7. Moody, K. et al.: „Feasibility and safety of a pilot randomized trial of infection rate: Neutropenic diet versus standard food safety guidelines“; aus: Journal of Pediatric Hematology/Oncology 2006 Ausgabe März, Nummer 3, Seite 126 - 133 (CI)
    8. von Tiel et al.: „Normal hospital and low-bacterial diet in patients with cytopenia after intensive chemotherapy for hematological malignancy: a study of safety“; aus: Annals of Oncology 2007 Ausgabe 18, Seite 1080 - 1084 (CII)
    9. Gardner, A. et al.: „Randomized comparison of Cooked and Noncooked diets in patients undergoing remission induction therapy for acute myeloid leukemia“; aus: Journal of Clinical Oncology 2008 Ausgabe 26 (CII)
    10. Trifilio, S. et al.: „Questioning the role of a neutropenic diet following hematopoetic stem cell transplantation“ aus: Biology of Blood and Marrow Transplantation 2012 Ausgabe 18, Seite 1385 - 1390 (CII)
    11. Exner M. et al.: „Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten - Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut (RKI)“ Bundesgesundheitsblatt 2010,·Ausgabe 53 Seite 357 - 388, hier: S. 371; online publiziert am 20.03.2010
    12. Fox, N. et al.: „The neutropenic diet reviewed: moving toward a safe food handling approach“; aus: Oncology 2012, Vol. 26, Ausgabe 6 (Juni), heruntergeladen von www.cancernetwork.com (CIII)
    13. Osterblad, M. et al.: „Antimicrobial susceptibility of Enterobacteriaceae isolated from vegetables“ aus: Journal of Antimircobial Chemotherapy 1999, Ausgabe 43, Seite 503 - 509
    14. „Dietary Guidelines for Americans“ aus: 2010, 7. Ausg., Dezember 2010, downloaded from http://www.cnpp.usda.gov/Publications/DietaryGuidelines/2010/PolicyDoc/PolicyDoc.pdf von: U.S. Department of Agriculture and U.S. Department of Health and Human Services
    15. „Food Safety for People with Cancer“ aus: 2011, September 2011, downloaded from http://www.fda.gov/downloads/Food/ResourcesForYou/Consumers/SelectedHealthTopics/UCM312761.pdf von: U.S. Department of Agriculture - Food Safety and Inspection Services and U.S. Department of Health and Human Services - Food and Drug Administration
    16. Tomblyn, M. et al.: CDC - „Guidelines for preventing infectious complications among hematopoietic cell transplantation (= HCT) recipients: a global perspective (CDC = Centers for disease control and prevention)“ aus: Biology of Blood and Marrow Transplantation 2009,·Volume 15, Ausgabe 10, Seite 1143 - 1238
    17. Bouakline, A. et al.: „Fungal Contamination of food in hematology units“ aus: Journal of Clinical Microbiology 2000 Ausgabe 38, Nummer 11, Seite 4272 - 4273
    18. „test“, Ausgabe 07/2012, Seite 22 bis 29
    19. „test“, Ausgabe 08/2011, Seite 22 bis 29
    20. Moody, K. et al.: „A randomized trial of the effectiveness of the neutropenic diet versus food safety guidelines on infection rate in pediatric oncology patients“ aus: Pediatric Blood & Cancer 2017, online veröffentlicht nach der Annahme am 08.06.2017 bei Wiley Periodicals, Inc.


    

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